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Es ist immer ein Gefühl der Freude und Entspannung, wenn man durch die mit eindrucksvollen Murano Glas Lüstern geschmückte Eingangshalle des Hotels zum hinteren Teil des Palastes geht und den versteckten, romantisch angelegten Garten erreicht.

Es ist immer eine ‚Versöhnung‘ mit der Welt, wenn man sich einen Aperitif in dieser Oase der Stille unter dem schönen Gazebo genehmigt und dem plätschernden Brunnen entspannt zuhört. Somit lassen wir hinter uns die überlaufenen Plätze Venedigs und im Sommer auch die Schwüle.

plätschernder Brunnen

plätschernder Brunnen

Die Beschäftigung mit Erde und Pflanzen
kann der Seele eine ähnliche Entlastung und Ruhe geben
wie die Meditation.

Hermann Hesse

 

Der Garten erstreckt sich in Richtung der nördlichen Lagune, wie ein Rechteck, aber die geschwungenen Wege vermitteln den Eindruck eines größeren Gartens.

Eingang

Eingang

Die Geschichte von diesem Garten fängt mit Lorenzo Patarol (1674-1724) an, einem gebildeten Münzensammler,  der aber vor allem ein leidenschaftlicher Liebhaber von Gärten, Naturwissenschaft und Botanik war.

Vor exakt 300 Jahren hat er 3 Kräuterbücher zusammengestellt mit 1200 klassifizierten zum Teil von seinem Garten gepflückten Pflanzen, öfters auf Seiten  mit Insekten, Libellen und Schmetterlingen zusammengestellt. Vor 2 Wochen sind diese Erbari für 7 Tage in seinem ehemaligen Palast, heute Luxus Hotel ausgestellt; jetzt  sind sie im Naturhistorischen Museum in der Dunkelheit wieder aufgehoben.

Die Enkelin von Lorenzo, Laura, heiratete Sebastiano Rizzo. Somit ging der Palazzo im Besitz dieser Familie über. Francesco Rizzo Patarol hat dann zu Beginn des 19. Jhrs. den Garten nach der Klassifizierung von Linné (binäre Nomenklatur) erneuert und Kaiser Franz I hier 1815 begrüßen können.

Patarol starb 1833 leider ohne Erben und der Palast samt Garten wurde von Giovanni Correr geerbt, die Bücher Patarols wurden verkauft und später kamen die Erbari an das städtische Museum, während die Münzensammlung schon lange verloren gegangen war.

versteckte Brücke

versteckte Brücke

Auf der rechten Seite tauchen viele Bäume auf, die man immer wieder in Venedig findet, Zürgelbäume (Celtis Australis) mit ihren gräulichen Borken, echten Lorbeer (Laurus Nobilis) und Aukuben auch Goldorgangen genannt (Aucuba).

Celtis Australis

Celtis Australis

Aukuben

Aukuben

Links nach dem fast versteckten Blauregen (Glyzinie), eine Vielfalt von kleinen Bäumen und Sträuchern erwarten uns ein  Oleanderbaum (Nerium Oleander), Rosen, Eiben (Taxus baccata) – diese ist die älteste Baumart Europas, gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus), auch europäisches oder gewöhnliches Pfaffenhütchen genannt, und die kleinen zierlichen Blumen von Immergrün (Vinca).

Dann die erste Überraschung des Gartens, das Eishaus, wo vielleicht einst Schnee gelagert wurde, um die Getränke dann im Sommer abzukühlen. Durch die wiederhallende Passage erreichen wir den bezaubernden hinteren Teil des Gartens.

Eingang in das Eishaus

Eingang in das Eishaus

im Inneren des Eishauses

im Inneren des Eishauses

Rechts Schneebälle von unterschiedlichen Sorten (Viburnum), Kamelien, Klebsamen (Pittosporum), Haselnußbaum (Corylus avellana), Aralien, Palme und Ahorn (Acer), um einige zu erwähnen.

Schneeball

Schneeball

eine Variante zum Schneeball

eine Variante zum Schneeball

Ahorn

Ahorn

Der Duft der Rose nimmt dich
in einen süßen Bann
rührt Dich liebkosend leise
wie eine Liederweise
mit Ahnung voller Schönheit an;
ist ohne Gleichnis rein und zart:
Du kannst es nicht ermessen,
fühlst nur ein süß Vergessen
und eine süße Gegenwart.

Hermann Hesse

Rosen, Rosen und wieder Rosen

Rosen, Rosen und wieder Rosen

Die gelben Francesca Rosen, die blassen Clair Matin, die weißen Mon Jardin, die gut duftenden, rein weißen Lamarque, die strahlend weißen Iceberg, die blutroten Sevillana, die rosa weißen Blush Noisette, die dunkelroten und stark düftenden Crimson und viele mehr …

Meine Lieblingsrose ist die fast stachellose Edenrose (eine Strauchrose aus der Linie der Romantikrosen), mit ganz vielen Blütenblättern, die von weiß zu einer zart rosa farbige Nuance in der Mitte bis zum kräftigen Rosa an den Rändern reichen.

Edenrose

Edenrose

Edenrose

Edenrose

Sie ist von der französischen Firma Meilland gezüchtet worden, zusammen mit der Gloria Dei, Papa Meilland und Bonica.

Edenrose

Edenrose

Edenrose

Edenrose

Auf dem Weg zurück bleiben wir bei der Borke des japanischen Schnurbaums oder Honigbaums, Styphnolobium japonicum, stehen.

japanischer Schnurbaum

japanischer Schnurbaum

japanischer Schnurbaum

japanischer Schnurbaum

Es gibt also doch einen Grund, warum sogar Kaiser Franz I 1815 hier zu Besuch kam…

Das nächste Mal, das wir zusammen unterwegs sein werden, können wir diesen versteckten Garten und noch geheime Oase miteinbeziehen.

der versteckte Rosengarten

der versteckte Rosengarten

von einer anderen Perspektive

von einer anderen Perspektive

Fiona Giusto

www.venicetours.it

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Showing 2 comments
  • Brigitte Zweck
    Reply

    Unglaublich – so ein Garten Paradies in Venedig.
    Das steht beim nächsten Besuch auf dem Programm.

    • fiona
      Reply

      vielen lieben Dank!!!
      sehr gerne.

      lG

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Tür in Venedigvom linken Chorempor
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