In Non categorizzato, Tedesco

Sie interessieren sich für die jahrhundertelangen traditionellen Handwerke der Serenissima? Sie haben schon Glass- und Maskenherstellung beobachten können?
Wie wäre es dann mit einer Zeitreise in die ‚staubige‘ Werkstatt eines Remer?

Der Remer ist der Zimmermann, der Ruder (daher die Benennung, remo) und Riemengabel (auf venezianisch forcole, auf italienisch scalmo) herstellt.

Werkzeuge von einem Remer

Werkzeuge von einem Remer

BUCHENHOLZ

Die Versorgung und Verschaffung des Holzes war für die Lagunenstadt immer mühselig.

Buchenholz war die wichtigste Holzsorte (wird heute noch als Bau- und Möbelholz viel verwendet), denn die Buche wächst gerade, mit vollholzigem und langem, astfreien Stamm.

Die Venezianer verwendeten Buche besonders für das Skelett des Schiffes, den Rumpf und für die Ruder der Galeeren.

Optimal war eine 100 jährige alte Buche (Buchen über 200 Jahre waren hohl, andere waren verdreht, andere voller Äste), mit einem Durchmesser von ca. 34-36 cm. Mit einer Buche (2,5 m3) wurden 4 Ruder gemacht. Jährlich benötigte man 800 bis 900 m3 Buchenholz, also 300, 400 Bäume pro Jahr.

VERSCHAFFUNG DES HOLZES

Woher kam dieses kostbare Holz?

Ab 1471 kam es aus dem Staatseigentum im hügeligen Montello Gebiet bei Treviso und ab 1550 aus dem Cansiglio Hochplateau zwischen Venetien und Friaul, unterschiedlich bezeichnet als Bosco d’Alpago, Canseglio oder Bosco di San Marco (Markuswald).

Nach einem langen Landweg erreichte das Holz Livenza und wurde dann per Fluß in die Lagune auf Flößen zur Schiffswerft im Arsenal gebracht.

Arsenal in einer Zeichnung von Antonio di Natale, Correr Museum

Arsenal in einer Zeichnung von Antonio di Natale, Correr Museum

ARSENAL

Im Arsenal wurden die Holzstämme in Längsrichtung geschnitten, in 4 oder 6 Teile. Die Stücke Holz, die nicht in der staatlichen Werft benutzt wurden, wurden an die Remeri weitergeleitet.

Ein Teil der Remeri hat im Arsenal innendrin gearbeitet, ein Teil draußen in der Stadt in den kleinen Werkstätten und ein Teil in den Bergen.

Vom XII. bis zum XVI. Jahrhundert war eine Galeere ca. 37 Meter lang, mit 25-30 Ruder Plätzen pro Seite, auf jedem Ruderplatz 3 Ruderer, also 150 Ruderer waren benötigt und eine identische Zahl von Rudern.

Im XVI. Jahrhundert wurden 9 Galeeren pro Jahr gebaut und das Durchschnittsleben war nur 3 oder 4 Jahre. Also man benötigte ganz viel Holz.

Im Höhepunkt konnte man im Arsenal bis 90.000 m3 Holz stocken.

RUDER

Diese sind 6 bis 15 Meter lang. In der Werkstatt werden Sie die langen Ruder alle eins auf dem anderen gelegt sehen.

Ruder in einer Werkstatt

Ruder in einer Werkstatt

Aus welchem Holz werden sie gemacht? Wie lange dauern sie?

RIEMENGABEL

In einer Werkstatt werden Sie auch eine Riemengabel von der Nähe betrachten können.

Die Funktion von diesem Stück Holz, das wie eine moderne zeitgenössische Holzskulptur aussieht, ist ein Ruder drauflegen zu können, um das Ruderboot zu steuern. Für jedes Ruderboot und für jede Position hat die Riemengabel eine andere Form.

Riemengabeln in einer Werkstatt

Riemengabeln in einer Werkstatt

Auch hier die Frage, aus welchem Holz wird sie gemacht? Wie viel kostet sie?

ZUNFT DER REMERI

Die Zunft der Remeri war eine arme Zunft, die im September 1307 von den Giustizieri Vecchi anerkannt worden war. Ihr Schutzpatron war der heilige Bartholomäus.

Detail aus dem Schild der Zunft der Remeri, Correr Museum

Detail aus dem Schild der Zunft der Remeri, Correr Museum

Als Sitz hatten sie nicht einen alleinstehenden Bau wie die prachtvolle Rochus Bruderschaft (hier mehr dazu lesen).
Mit der Schließung des Arsenals in napoleonischer Zeit verschwanden die Remeri des Arsenals. 1671 gab es noch 30 Werkstätte in Venedig, 1805, 20 und 1847 1.

Detail aus dem Schild der Zunft der Remeri, Correr Museum

Detail aus dem Schild der Zunft der Remeri, Correr Museum

Hunderte von Personen waren in dieser Herstellungskette beschäftigt. Heute sind wenige Werkstätte noch tätig, wenig ist erhalten geblieben und wenig weiß man über dieses Handwerk.

Nach der Besichtigung der Werkstatt werden Sie den Unterschied zwischen den lockigen Holzspänen und den kleinen feinen unterscheiden können.

Holzspäne

Holzspäne

Gerne führe ich Sie durch dieses ganz spezifische Handwerk Venedigs, von Montag bis Samstag.

Sie werden während der Besichtigung der Werkstatt mit der Hand die Werkzeuge der Vergangenheit und die der Gegenwart anfassen können.

Auf diesem Zeitabenteuer erfahren Sie auch Kuriositäten und Anekdoten über das heutige Leben der Venezianer.

Fiona

www.venicetours.it

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